Im 10. Jahr unseres Bestehens haben wir, die Gruppe queergestellt!, am 18. Juni 2011 mit 22 Aktivist_innen aus Köln am Pride in Budapest teilgenommen. Wir unterstützten damit alle Menschen, die sich in Ungarn dem völkischen Rechtsruck der Politik und einer zunehmenden Intoleranz in weiten Teilen der Bevölkerung entgegenstellen. Diese Solidarisierung war und ist nötig, weil die Regierungspartei Fidesz und die rechtsextreme, offen antisemitische und antiziganistische Jobbik ein Klima der Angst schafften und weiterhin schaffen. Sie bauen Staat und Gesellschaft zu einer nationalen Volksgemeinschaft um, in der Lesben, Schwule, Bi und Trans genauso wenig einen Platz haben wie Roma und Juden. Damit stellen wir uns queer gegen die extreme Rechte, egal wo sie auftritt. Ob Pro Köln, Fidesz, Jobbik, FPÖ, Vlaams Belang, NPD oder andere. Widerstand ist vor allem da nötig, wo eine Gesellschaftsordnung angestrebt wird, in der ausschließlich die Verbindung zwischen Mann und Frau zugelassen werden soll, sei es zur Reproduktion der nationalen Volksgemeinschaft oder aus religiösen Gründen. Diskriminierung bis hin zur sozialen oder körperlichen Vernichtung sind Folgen, die wir verhindern müssen.
Die Parade fand in Budapest 2011 unter massivem Polizei-Einsatz statt, um die Menschen vor den faschistischen Gegendemonstranten zu schützen. Es war unklar, ob es wie z.B. 2009 zu Gewalt und Angriffen gegen die Teilnehmer_innen des Pride kommen würde. queergestellt! hatte sich vor diesem Hintergrund zusammen mit anderen Gruppen aus ganz Europa zu einer solidarischen Teilnahme am Budapest-Pride 2011 entschlossen. Wir wollten dazu beitragen, den Faschisten in möglichst großer Zahl entgegen zu treten und wenn möglich erneute Angriffe auf die Parade zu verhindern.
Eindrücke von der Parade, dem Polizeiaufgebot und von der faschistischen Gegendemo:
Auf dem Kölner CSD haben wir im selben Jahr mit unserem Budapester Transparent und Flyern auf die Situation in Ungarn aufmerksam gemacht: