Rechtspopulistische Gruppen und Einzelpersonen aus ganz Europa und den USA wollten sich im September zu einem öffentlichen Kongress in Köln treffen. Der von der rechtsextremen Gruppe „Pro Köln“ geplante „Antiislam-Kongress“ sollte ein Forum bieten, durch das organisierte Rassist_innen ihre menschenverachtende Hetze verbreiten wollten.
Queergestellt nutzte den CSD 2008 dafür, um Szene und Besucher_innen mit popigen Flyern aufzurufen, sich an einer Blockade gegen den RassistInnen-Kongress im September zu beteiligen.
Hier der Original-Aufruf:
Aktuell versuchen sie sich politisch zu etablieren, indem sie rassistisch motivierte Kampagnen gegen den Islam starten. Dabei setzen sie auf die in der Bevölkerung Europas weit verbreitete Islamophobie. Die faschistoide Gruppe „Pro Köln“ versucht damit, Anschluss an bereits angemeldete Gruppen und Parteien wie FPÖ, Front National, Lega Nord, British National Party oder Vlaams Belang zu finden, deren Wahlergebnisse in der Vergangenheit z.T. schon erschreckende Ausmaße zeigten. Inhaltlich wird eine Unvereinbarkeit der Kulturen behauptet und eine klare Trennung verlangt, die darin endet, Teile unserer Bevölkerung zu entrechten, auszuschließen und zu vertreiben. Das ist Rassismus, der nichts mit einer fundierten Religionskritik zu tun hat und nicht hinnehmbar ist.
Treffen der europäischen Rechten blockieren!
Die Gruppe queergestellt hat sich dem von vielen Gruppen, Parteien und Einzelpersonen unterzeichneten Aufruf zur Blockade und Verhinderung dieses RassistInnen-Kongresses angeschlossen. Aus der Geschichte haben wir gelernt, dass wenn mensch nicht von Anfang an gegen Rassismus und Faschismus selbst vorgeht, es plötzlich zu spät sein kann. Gerade wir Schwulen/Lesben/Bi/Transgender wissen zu gut, dass Menschen mit nicht heteronormativem Auftreten und Verhalten sehr schnell die nächsten sind, gegen die sich rassistische Tendenzen richten. Da hilft auch kein Vertrauen in den bürgerlichen Staat. Das zeigten u.a. die Regierungsbeteiligungen von RechtspopulistInnen und PostfaschistInnen in Österreich und Italien, sowie die schleppende gesellschaftliche und rechtliche Gleichstellung von Hetero- und Homolebensentwürfen in Europa.
Freiheit für alle erkämpfen und verteidigen!
Haltung gegen rassistische Gruppen steht neben unserer klaren Haltung gegen jede Form von religiösen Fanatismen, die die Freiheit des Menschen zu unterdrücken versuchen. Für uns gilt: Jeder Mensch ist anders, hat dabei aber die gleichen Rechte wie jeder andere auch. Wir kämpfen entschlossen gegen jede Form von Ungleichheit, Unterdrückung, Patriarchat, Heteronormativität und Rassismus. Deshalb müssen die rechtsextremen „Pro Köln“ und Co. gestoppt werden. Sie konstruieren ein undifferenziertes Schreckgespenst namens Islam und schüren Hass gegen Millionen von Menschen. Sie nutzen in der Bevölkerung verankerte Ängste und Vorurteile, um in Zukunft selbst unfreie Gesellschaftsordnungen nach ihren Vorstellungen schaffen zu können. Schwule und Lesben haben wie viele andere gesellschaftliche Gruppen und Individuen in diesen Ordnungen des Grauens keinen Platz. Das zeigte„Pro Köln“ z.B. 2002, als sie gegen den EuroPride in Köln auf die Straße gehen wollten und nur durch den von uns organisierten Widerstand daran gehindert wurden. Achtet auf Flyer und beteiligt euch an Blockaden und Gegendemos!